Home Parasiten Behandlungsmöglichkeiten Ihr Beitrag zum Behandlungserfolg Irrtümer der Entwurmung

Welche Parasiten gibt es überhaupt?

Magendasseln

Allgemein

Magendasseln sind die Larven der Dasselfliege, die im Juli/August ihre Eier vor allem an der Mähne und den Vorderbeinen des Pferdes ablegen. Durch Belecken (Feuchtigkeitsreiz) schlüpft die Larve unmittelbar aus dem Ei und gelangt über die Zunge in den Pferdemagen. Hier verweilt sie bis zum Frühjahr, wird dann mit dem Kot ausgeschieden und verpuppt sich. Die Dasselfliege schlüpft nach einigen Wochen und legt im Juli/August wieder Eier auf den Pferden ab.

Arten

Gasterophilus intestinalis

Aussehen

Dassellarve: 1,5 cm groß, creme weiß, heftet sich mit Mundhaken an die Magenschleimhaut, Dasselfliege: 12-14 mm große, dicht behaarte, hummelähnliche Fliege, Eier: bis zu 2 mm lang, rötlich-orange. 

Dasselfliege

 

Eier am Röhrbein abgelegt


Magendasseln auf der Magenschleimhaut (verursachen kleine Krater und Sekretionsstörungen im Magen sowie Koliken) 

 
Infektion

Infektion über das Belecken der Eier, die die Dasselfliege in der Mähne und an den Vorderbeinen abgelegt hat. Die Flugzeit der Dasselfliege ist Juli/August.

Symptome

Entzündung der Magenschleimhaut; durch die gestörte Produktion von Magensäften können Koliken ausgelöst werden.

Entwicklungszeit

3-4 Monate

Entwurmungsintervall

1 x pro Jahr, "klassische Nikolausentwurmung" 

Experten-Tipp
Dr. Wieland Beck
Fachtierarzt für Parasitologie
Der "Feuchtigkeitsreiz" durch Belecken, der die Larven zum Schlüpfen bringt, lässt sich imitieren und damit verhindern, dass das Pferd die infektiösen Larven selbst aufnimmt. Befeuchten Sie dazu die Eier einfach mit einem Schwamm und verhindern Sie, dass ihr Pferd sich genau in diesem Moment beleckt. Vor allem an warmen Tagen ist diese Methode sehr gut durchführbar, da die geschlüpften Larven in der Juli-/Augustsonne sehr schnell antrocknen und nicht mehr gefährlich für Ihr Pferd sind. 


Hier geht’s zur Parasitenübersicht.


Experten-Tipp
Dr. Wieland Beck
Fachtierarzt für Parasitologie
Effektive Parasiten- Kontrolle
Fahren Sie mit der Maus über die einzelnen Punkte, um mehr zu erfahren.
Horse
1 / 1
KLEINE STRONGYLIDEN
(Kleine Blutwürmer / Cyathostominose)
Beschreibung: Heutzutage der am weitesten verbreitete Endoparasit beim Pferd mit beachtlicher Pathogenität für das Pferd. Über 50 verschiedene Arten sind bekannt.
Größe/Erscheinungsbild: Bis zu 2,5 cm lang, dünn und von rötlicher Farbe.
Vorkommen: Dickdarm.
Symptome: Durchfall, schneller und starker Gewichtsverlust, Ödeme, Kolik, bei starken larvalen Infektionen potenziell tödlich.
GROSSE STRONGYLIDEN
(Große Blutwürmer, S.vulgaris, S.edentatus und S.equinus)
Beschreibung: Am häufigsten vorkommende Arten von Großen Strongyliden sind Strongylus vulgaris und Strongylus edentatus.
Größe/Erscheinungsbild: Bis zu 5 cm lang und von dunkelroter Farbe.
Vorkommen: Dickdarm.
Symptome: Kann Kolik verursachen, manchmal tödlich durch Blockieren von Blutgefäßen.
PFRIEMENSCHWÄNZE
(Oxyuris equi)
Beschreibung: Geringe pathogene Bedeutung, eher eine Reizung.
Größe/Erscheinungsbild: Bis zu 10 cm lang und von weißer Farbe.
Vorkommen: Dickdarm.
Symptome: Juckender Anus – verursacht Schweifscheuern.
SPULWÜRMER
(Parascaris equorum)
Beschreibung: Hauptsächliches Vorkommen in Fohlen, weil Pferde bis zum ungefähren Alter von 18 Monaten eine Immunität gegenüber einer Infektion entwickeln.
Größe/Erscheinungsbild: Bis zu 40 cm lang, von weißer Farbe.
Vorkommen: Dünndarm.
Symptome: Husten, schlechtes Wachstum, stumpfes Fell. Eine große Anzahl Spulwürmer können auch tödliche Verstopfungen oder Rupturen im Darm bewirken, verursacht durch die Größe der Würmer.
ZWERGFADENWÜRMER
(Strongyloides westeri)
Beschreibung: Hauptproblem nur für Fohlen – Aufnahme über Weideland oder Muttermilch. Pferde entwickeln eine Immunität für eine Infektion bis zum Alter von sechs Monaten.
Größe/Erscheinungsbild: Bis zu 1 cm langer, schlanker, fadenähnlicher Wurm.
Vorkommen: Dünndarm.
Symptome: Durchfall, Fressunlust, Trägheit, Gewichtsverlust, schlechtes Wachstum.
BANDWÜRMER
(Anoplocephala spp.)
Beschreibung: Anoplocephala perfoliata ist die häufigste Art. Von anderen Arten wird berichtet, aber nur selten und diese verursachen auch selten Erkrankungen.
Größe/Erscheinungsbild: Weiße Farbe. Gewöhnlich 4 – 5 cm lang, manche bis zu 20 cm.
Vorkommen: Verbindung zwischen Dickdarm und Dünndarm.
Symptome: Abmagerung, Haarausfall, Darmentzündung, Ursache für Kolik – krampfartige Kolik, Ileocaecal Kolik und Invagination.
MAGENDASSELN
(Gasterophilus spp.)
Beschreibung: Die zwei häufigsten Arten sind: G. intestinalis and G. nasalis.
Größe/Erscheinungsbild: Eier (abgelegt am Fell der Pferde) – bis zu 2 mm lang, Farbe: creme-weiß, Larven: bis zu 20 mm lang, Farbe: rötlich-orange.
Vorkommen: Magen.
Symptome: Leichte Verletzungen in der Maulschleimhaut, können außerdem Ulzera der Magenschleimhaut verursachen.
MAGENWÜRMER
(Habronema spp.)
Beschreibung: Benötigen einen Zwischenwirt – Fliegenmaden.
Größe/Erscheinungsbild: 1-2,5 cm lang, dünne weiße Würmer.
Vorkommen: Magen.
Symptome: Leichte Magenentzündung, „Sommerwunden“ (nicht heilende Wunden) und Bindehautentzündung.
HAARWÜRMER
(Trichostrongylus axei)
Beschreibung: Pferde infi zieren sich manchmal, wenn Sie mit Schafen oder Rindern auf der Weide stehen, welche üblicherweise anfällig für eine Infektion sind.
Größe/Erscheinungsbild: Bis zu 7 mm lang, klein und haar-ähnlich.
Vorkommen: Magen, Larven auf der Haut.
Symptome: Geringer Befall: Fressunlust, geringes Wachstum und weicher Kot. Starker Befall: Gewichtsverlust und Durchfall.
LUNGENWÜRMER
(Dictyocaulus arn eldi)
Beschreibung: Kommt v.a. bei Eseln vor. Eine Infektion von Pferden findet typischerweise nur bei Beweidung zusammen mit Eseln statt und führt (außer bei Fohlen und Jährlingen) selten zur Entwicklung vermehrungsfähiger adulter Würmer.
Größe/Erscheinungsbild: Bis zu 8 cm lang, dünne Würmer
Vorkommen: Lunge.
Symptome: Anhaltender Husten, erhöhte Atemfrequenz. Kann sekundär Lungenentzündung verursachen.
ONCHOCERCOSE
(Onchocerca spp.)
Beschreibung: Benötigt einen Zwischenwirt – Mücken, die die Mikrofilarien, welche von den adulten Würmern produziert werden, verteilen.
Größe/Erscheinungsbild: Männchen bis zu 6 cm langer, und Weibchen bis zu 30 cm langer, schlanker Wurm.
Vorkommen: Haut.
Symptome: Hautreizung und Schwellung von Bändern und Sehnen. Potentielle Blindheit.
Wurmkuren
Wurmkuren besitzen ein unterschiedlich breites Wirkspektrum gegen die 9 Parasiten und Parasitenstadien. Klicken Sie bitte auf die Fotos für weitere Informationen.
Sehr häufig und gefährlich
kleine Strongyliden – eingekapselte Form
kleine Strongyliden
Weniger häufig, aber sehr gefährlich
große Strongyliden
Bei Jungpferden häufig und gefährlich
Spulwürmer
gesundheitliche Probleme bei starkem Befall
Bandwürmer
Magendasseln
Hartnäckig und mögliche gesundheitliche Probleme
Pfriemenschwänze
Selten und mögliche gesundheitliche Probleme
Haarwürmer
Magenwürmer

Folgende Wirkstoffe zeigen bei 1x Behandlung Wirksamkeit:

Makrozyklische Laktone
  • wirksam gegen 9 von 10 Parasiten (-stadien)
  • Behandlungsintervall in Wochen: 13
Makrozyklische Laktone
  • wirksam gegen 9 von 10 Parasiten (-stadien)
  • Behandlungsintervall in Wochen: 13
  • auch wirksam bei Benzimidazol-Resistenten Stämmen
Makrozyklische Laktone
  • wirksam gegen 8 von 10 Parasiten (-stadien)
  • Behandlungsintervall in Wochen: 8-10
Wirkstoffkombinationen
  • wirksam gegen 10 von 10 Parasiten (-stadien)
  • Behandlungsintervall in Wochen: 13
Wirkstoffkombinationen
  • wirksam gegen 9 von 10 Parasiten (-stadien)
  • Behandlungsintervall in Wochen: 8-10
Pyrimidine
  • wirksam gegen 5 von 10 Parasiten (-stadien)
  • Behandlungsintervall in Wochen: 6
Benzimidazole
  • wirksam gegen 4 von 10 Parasiten (-stadien)
  • Behandlungsintervall in Wochen: 6
Quinolonderivate
  • wirksam gegen 1 von 10 Parasiten (-stadien)
  • Behandlungsintervall in Wochen: 26